Präambel des Ernährungsrats Bremen und umzu in Gründung

Der Ernährungsrat Bremen und umzu soll ein offenes, überparteiliches Bündnis von Akteur*innen werden, welches sich für eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte Nahrungsmittelproduktion, -verteilung und -konsum im Raum Bremen und umzu einsetzt. Der Ernährungsrat soll das Ziel haben, ein enkeltaugliches Ernährungs- und Landwirtschaftssystem durch eine zukunftsfähige Ernährungsstrategie zu entwickeln. Dafür soll der Ernährungsrat Bremen und umzu eine Dialogplattform für die Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Bildung und Wissenschaft sein und deren Kompetenzen zusammenführen.

Der Ernährungsrat soll sich deshalb für eine selbstbestimmte, agrarökologische und sozial gerechte Landwirtschaft sowie für ein resilientes, gerechtes und gemeinwohlorientiertes Ernährungssystem einsetzen. Denn es geht uns um die Demokratisierung unseres Ernährungssystems in und um Bremen. Dazu wollen wir die Gestaltung unseres Lebensmittel- und Agrarsystems selbst in die Hand nehmen – auf Basis des politischen Konzepts der Ernährungssouveränität und einer solidarischen Verbindung von Menschen auf dem Land, in den Städten und den verschiedenen Bevölkerungsschichten. Als Selbstverpflichtung soll Bremen daher auf diesem Weg der Mailänder Erklärung über städtische Ernährungspolitik beitreten.

Dabei legen wir Wert auf einen demokratischen, nicht rassistischen und diskriminierungsfreien Diskurs.

Milan Urban Food Policy Pact (MUFPP)

Erklärung zu einer kommunal nachhaltigen Ernährungspolitik. Bei Unterzeichnung des MUFPP handelt sich um das Bekenntnis zur Entwicklung eines nachhaltigen kommunalen Ernährungssystems. Dabei wird sowohl auf ökologische als auch soziale und ökonomische Belange Bedacht genommen. 2018 haben bereits 171 Städte das Abkommen unterschrieben, das unter anderem von WHO, den Vereinten Nationen und der Europäischen Kommission unterstützt wird.

Ernährungssouveränität

ist das Recht aller Menschen, über die Art und Weise, wie Essen produziert, verteilt und konsumiert wird, demokratisch zu bestimmen. Es wurde 1996 von der weltweiten Bewegung La Via Campesina als Reaktion auf die neoliberalen Entwicklungen, die die (Über-)Lebenschancen von Millionen Kleinbäuer*-innen beschnitten und die Situation der Hungernden weltweit verschlechterten, eine starke transnationale Bewegung entgegenzusetzen.