Was ist ein Ernährungsrat?

Ernährungsräte sind Plattformen, mit denen Bürger*innen die Ernährungspolitik auf lokaler Ebene gestalten können. Sie sind in der ganzen Welt verbreitet und bringen Konsument*innen, lokale Akteure der Lebensmittelversorgung wie Landwirt*innen und andere Erzeuger*innen, Interessengruppen, Aktivisten und die kommunalen Verwaltung zusammen, um gemeinsam die lokale Versorgung mit Lebensmitteln auf soziale und ökologisch nachhaltige Weise zu beeinflussen.

Das klingt zu allgemein? In unserer Präambel haben wir definiert, was wir mit einem Ernährungsrat für Bremen und umzu erreichen möchten.

Unsere Struktur

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Was sind Ernährungsräte? Video von INKOTA

So arbeiten wir

Der Ernährungsrat Bremen und umzu besteht momentan aus einem Lenkungskreis und mehreren Arbeitsgruppen (AGs), die mit konkreten Themen und Projekten die Ernährungswende in und um Bremen voranbringen.

Speiseräume

Philipp Stierand, promovierter Raumplaner, ist Experte für kommunale Ernährungspolitik und Gründer des Online-Magazins „Speiseräume“. Hier finden sich viele spannende Informationen rund um das Thema Ernährungsräte und Ernährungswende in der Stadt im Allgemeinen:

4 Gründe für Ernährungsräte

Idee & Konzept von Ernährungsräten

Geschichte & aktuelle Entwicklungen

Geschichte der Ernährungsräte

Der erste Ernährungsrat der Welt wurde 1982 in Knoxville (Vereinigte Staaten) gegründet. 2002 gründete sich der erste Rat im Vereinigten Königreich, 2013 folgten die Niederlande. In Brasilien wurde im Jahr 1993 der nationale Ernährungsrat CONSEA (Conselho de Segurança Alimentar e Nutricional) gegründet, der danach lange Zeit unbeachtet blieb, aber im Jahr 2003 wieder eingesetzt wurde. Unter der Präsidentschaft Lula da Silvas konnte durch die CONSEA und damit die Einbindung der Zivilgesellschaft die Zero-Fome- (Null-Hunger-) Strategie des Landes weitestgehend durchgesetzt werden. So erscheint das Land seit 2014 nicht mehr auf der Hunger Map der FAO, und die Umsetzung diverser Sozialprogramme, wie beispielsweise die Bolsa Familia, führten zu einer stetigen Verbesserung im Kampf gegen die extreme Armut. Landesweit wurde zudem ein Schulmahlzeiten-Programm durchgesetzt, das die Schulen mit lokalen, kleinbäuerlichen und gesunden Erzeugnissen versorgt. So wird nicht nur die kleinbäuerliche Landwirtschaft unterstützt, sondern auch auf eine gesunde Ernährung im Rahmen des Schulsystems gesetzt. All diese Errungenschaften ergaben sich vor allem durch die Einbindung der Zivilgesellschaft im Rahmen der CONSEA, die mittels ihrer beratenden Funktion viele Diskussionsprozesse in Gang setzten. Bereits am Tag seines Amtsantritts am 1. Januar 2019 löste Jair Bolsonaro die CONSEA auf. Mittlerweile setzt sich das Konzept der Ernährungsräte auch weltweit immer mehr durch. So auch seit einigen Jahren in Deutschland, wobei es hier viele kleinere und lokal funktionierende Ernährungsräte gibt, beispielsweise in Berlin, Köln und Freiburg. Quelle: Wikipedia

Foodrevolution - Ernährungsrevolution von unten – in Rio de Janeiro und in Frankfurt am Main

Zwei Filme des BZfE in Kooperation mit MISEREOR stellen Netzwerke vor, die sich für eine „Ernährungsrevolution von unten“ einsetzen – in Rio de Janeiro genauso wie in Frankfurt am Main. Quelle: BZfE

Teil 1

Teil 2